Unterschiede

Hier ist eine Liste mit den Sachen, die anders sind, zu dem was ich gewohnt bin. Die Punkte beziehen sich nur auf meine eigenen Erfanhrungen und müssen nicht für andere Familien bzw. Orte in Costa Rica gelten. Immer wenn mir etwas neues auffällt, verlängert sich diese Liste.

1. Keine selbstgebackenen Kuchen – Ich habe noch keinen Kuchen gegessen, der nicht gekauft war. Selten backen Familien mal einen Kuchen    (mit einer Backmischung).

2. Kein Ofen –  Meine Familie hat keinen Ofen. Ich habe ein paar Freunde gefragt, ob sie einen Ofen zu Hause haben und sie meinten „ja“, aber sie würden ihn nahezu nie benutzen.

3. Fotos, Fotos, Fotos – Es stimmt, dass die Leute hier immer und überall Fotos machen und sie auch immer auf Facebook posten. Zuhause, auf einem Ausflug, im Auto, beim Sport etc.

4. Das ganze Dorf fährt Fahrrad – Ich habe das Gefühl, dass alle Männer, männliche Jugendliche und auch einige Frauen in Paraíso und Umgebung Fahrrad fahren. Mein Vater zum Beispiel fährt jeden Tag mindestens 4 Stunden Fahrrad und fährt auch ab und zu Rennen, die ich mir dann mit meiner Mutter angucken gehe. Und er ist anscheinend einer der besten, denn er gewinnt immer Geld.

5. Die Frau ist die Dienerin – Ein Beispiel: Mein Vater sitzt auf einer Seite der Küchentheke und meine Mutter auf der anderen. Er will dann Brot haben, dass auf seiner Seite der Küchentheke hinter ihm liegt und er nur einen Meter machen muss um an das Brot zu gelangen. Stattdessen muss meine Mutter aufstehen, um die Küchentheke herumgehen und ihm das Brot geben. Außerdem schmiert sie für meinen Vater das Brot, macht ihm Kaffee und holt ihm alles was er will. Ich finde das ein bisschen diskriminierend, aber so ist das hier üblich.

6. Ohrringe und Tattoos – Was mir immer wieder auffällt ist, dass viele Jungs, im Vergleich zu Deutschland, Ohrringe tragen. Meistens sind es Tunnel und außerdem haben hier viel mehr Leute Tattoos. Selbst bei Personen, bei denen man niemals denken würde, dass sie ein Tattoo haben.

7. Weißbrot – Das ist zwar allgemein bekannt, aber ich wollte es trotzdem nochmal erwähnen, dass es hier kein ordentliches Schwarzbrot bzw. Vollkornbrot gibt. Nur Baguette oder Weißtoast. Als ich meine Gastmutter danach fragte, meinte sie, dass es das wohl gibt und das sie mal eins mitbringt. Was sie allerdings mitbrachte, war einfach normales Toast, dass ein bisschen dunkler war und auf dem Vollkorntoast draufstand.

8. Chinesen – In Paraíso gibt es viele Chinesen, da hier viele Eltern mit ihren Kindern hinziehen, sie in die Schule hier schicken und ein Restaurant aufmachen. Ich freue mich darüber, denn manchmal bringt meine Gastmutter Essen vom Chinesen mit, dass ich über Alles liebe.

9. Hunde – In Costa Rica gibt es einfach überall besitzerlose Hunde. Man sieht sie jeden Tag in der Schule, in der Stadt, überall.

10. Halloween, Ostern – Die Leute hier kennen zwar Halloween und Ostern, aber feiern tut das hier niemand. An den Tagen vor Halloween und an Halloween, werden manche Bars oder Restaurants mit ein paar Spinnen, Puppen und sonstigen Sachen geschmückt. Ostern wird nicht wie bei uns in Deutschland mit Eiersuchen gefeiert, sondern es gibt Feste und Umzüge mit Masken, ähnlich wie beim Karneval.

11. Autowerbung – Ich weiß nicht wie oft in der Woche genau, aber mindestens 1 Mal fährt ein Auto durch unsere Straßen mit einem Lautsprecher auf dem Dach, dass Sonderangebote oder Reduzierungen im Supermarkt ankündigt.

12. Regen – Der Regen ist hier manchmal unglaublich stark und die Wände und Dächer anscheinend viel zu dünn, da wir einmal den Unterricht abbrechen mussten, da der Regen zu laut war. Man versteht sein eigenes Wort sogar nicht, wenn es so stark regnet.

13. Ähnlichkeit – In Deutschland bin ich noch keiner Familie Familie begegnet, die sich so ähnlich sieht wie es viele hier tun. Mein Gastvater und mein Gastbruder zum Beispiel, sehen fast gleich aus und auch die Gastschwestern von einer Italienerin, könnten sich nicht ähnlicher sehen.

14. Geburtstage – Hier werden die Geburtstage nicht so gefeiert wie in Deutschland. Es gibt zwar Kuchen und man läd ein paar Verwandte ein, aber es gibt keine große Party und wenn, dann nur bei sich zu Hause mit ein paar Freunden. Die einzigen Geburtstage, die hier wirklich gefeiert werden, sind bei Mädchen der 15. Geburtstag und beim Jungen der 17. Ich weiß nicht warum gerade diese, aber so ist es. Sie mieten sich dann einen großen Salon und laden über hundert Freunde und Verwandte ein. Alle ziehen sich Ballkleider an und sie feiern bis in die Nacht hinein.

15. Weihnachten – In der Weihnachtszeit dekorieren die Leute hier extrem ihre Häuser. Es werden extra riesige Krippen gebaut, Weihnachtsbäume aufgestellt und überall werden weihnachtliche Vorhänge und Lichterketten aufgehangen. Trotzdem wird hier Weihnachten nicht so gefeiert wie in Deutschland. Hier schenkt man sich zu Weihnachten nicht so viel, sondern nur Kleinigkeiten. Ich habe von meinen Gasteltern Schuhe geschenkt bekommen und am 24. werde ich meiner Familie ein paar Kleinigkeiten schenken.

16. Tankstellen – Hier bleibt man, wie auch in Brasilien, im Auto sitzen und der Tankwart füllt deinen Tank und man bezahlt ih  direkt auf die Hand.

 

 

 

Ein Gedanke zu „Unterschiede“

  1. Hallo Lana,
    vielen Dank! Das ist wieder ein aufschlussreicher Beitrag. Weiter so!

    Philipp spricht fast täglich von Dir; ich bin sicher, daß er Dich niemals vergessen wird.
    Grüße aus Berlin.

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