Umzug in ein neues Haus, in ein neues Zuhause!

Vor einer Woche sind wir umgezogen. Als ich nach Costa Rica kam, war es noch nicht klar, ob ich noch da sein würde, wenn meine Familie das Haus baut und umzieht. Aber ich bin zum Glück noch da, da ich mich sofort in dieses neue Haus verliebt habe. Mein Gastvater hat einen großen Betrieb, der einen Supermarkt, ein Sportgeschäft und eine Autowerkstatt beinhaltet. Zwei Minuten zu Fuß davon entfernt liegt das neue Haus, bei dessen Bau ich gespannt zugeschaut habe. Es liegt am Rand eines kleinen Abhangs, in dem mein Gastvater ein See angelegt hat und einen großen Stall für all unsere Tiere gebaut hat. Das Haus hat eine riesige Terrasse, von der man einen schönen Ausblick auf die umliegende Natur hat. Mein Zimmer ist ca. 3 mal größer (ungefähr 4 mal 4 Meter groß) als das im alten Haus und ich habe zu meiner großen Freude ein Fenster. Ich will nicht sagen, dass ich das andere Haus nicht gemocht habe, denn es hatte auch seine Vorteile, wie zum Beispiel, dass man nur 10 min. zu Fuß ins Zentrum brauchte, aber seit dem ersten Moment im neuen Haus fühle ich mich mehr als wohl. Ich habe mich im alten Haus ein bisschen eingeengt gefühlt, aber hier habe ich sehr viel Platz und vor allem kann ich jetzt mein Fenster aufmachen und die frische Luft genießen.
Außerdem ist das Haus an sich unglaublich groß. Ich habe mal nur das Wohnzimmer mit Schritten gemessen und die Breite beträgt ca. 5 Meter und die Länge ungefähr 13 Meter. Wenn man durch eine Glastür ins Wohnzimmer eintritt, geht man direkt auf die offene Küche zu. Wenn man sich dann nach links dreht und ins Wohnzimmer schaut, sind auf der rechten Seite, in Reihenfolge, eigentlich erst die Küche, dann ein Zimmer für die Fahrräder meine Gastvaters, die Waschküche und das Bad von meinen Gastschwestern und mir, gegenüber das Zimmer meiner Gasteltern mit eigenem Bad, das Zimmer meines Gastbruder und das Zimmer einer meiner Gastschwestern und auf der linken Seite das Zimmer meiner anderen Gastschwester, mein Zimmer und das Gästezimmer, in dem im Moment der Freund meiner einen Gastschwester wohnt, da er im Laden meines Vaters arbeitet und viel zu weit weg wohnt, um jeden Tag von seinem zu Hause nach hier zu kommen und wieder zurück zu fahren.
Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl hier und ich glaube, das tut meine Familie auch. Ich weiß, dass es meinem Gastvater am meisten schwer fällt, das alte Haus zu verlassen, da er sein ganzes – und ich meine „sein ganzes Leben“ – dort gelebt hat. Aber das wird sich mit der Zeit schon wieder legen. Das Problem ist, dass es mir jetzt noch schwerer fallen wird hier weg zu gehen und ich mir das einfach nicht vorstellen kann.

Heute waren wir Fische für unseren See fangen. Es war ein sehr schmaler, sehr flacher Fluss, nur 20 Minuten von unserem Haus entfernt und wir fuhren mit dem Abschleppwagen meines Vaters. Da vorne nur 3 Personen hereinpassten, fuhren die restlichen Personen hinten auf der Plattform mit. Mein Gastvater, meine Gastmutter und meine Gastschwester fuhren vorne und Freunde, Verwandte und ich hinten. Ich genoss den Fahrtwind und die Natur an der wir vorbei kamen und als zwei Polizisten an uns vorbeifuhren und uns nett anlächelten, fiel mir auf, dass sowas in Deutschland niemals erlaubt wäre und man sofort angehalten werden würde und eine hohe Strafe zahlen müsste. Es war ein recht kurzer Ausflug, da die Männer fischten, die Frauen zuschauten und in ca. 1 Stunde mehr als 200 kleine Fische gefangen waren.

Trotzdem fiel mir heute einmal wieder auf, wie sehr ich einfach alles an Costa Rica mag und auch zu schätzen weiß, was ich hier erlebe, denn viele Sachen gibt es in Deutschland einfach nicht.

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