Costa Rica


Nach knapp 4 Monaten Sonnenschein, folgte der erste Tag in Liberia mit massivem Regenfall. Von Anfang an hatte ich ein durchaus gutes Gefühl in Costa Rica. Nur kurze Zeit später hütete ich das Bett mit einer fiebrigen, beschissenen Erkältung in San José. Bloß Bettruhe, Museums-, Restaurant- und Kneipenbesuche waren mir möglich. Vielleicht war es ein Fiebertraum, aber ich sah vor einigen Geschäften, meist Apotheken, einen uniformierten Wachschutz stehend, neben eines wohlgemerkt auf einem Stuhl liegenden oder sitzenden Wachhundes.

Cahuita war dann ein Ort an der Karibikküste, wo ich mir vorstellen konnte, für immer zu bleiben. Die farbenprächtigen Gerüche, die herzliche Flora und Fauna und die intensive Bevölkerung waren irgendwie unbeschreiblich. Außerdem machte ich meine erste und unvergessliche Begegnung mit einem Faultier auf einer 60 km langen, schweißtreibenden Radtour über Bribri nach Puerto Viejo und wieder zurück.

Ein wenig schneller, war der Besuch an der eher rauen Pazifikküste gelegenen Städte Puntareñas und Quepos. Es regnete leider nahezu ununterbrochen.

Nochmals über San José aber diesmal mit dem Ziel Puerto Jiménez, wurde ich vor meiner eigens geplanten Tour durch den Corcovado National Park zu einer großen, spontanen Party eingeladen. Wie sich dann herausstellte, war ich Eingeladen, die Pan-Americana für eine Stunde zu sperren. Eine von “Rettet den Regenwald“ organisierte Demonstration gegen den geplanten Bau einer in Mitten der Peninsula de Osa gelegenen Papier- und Pappe-Fabrik. Die gelungene Sperrung durch die ca. 150 Partygäste (Ortsansässige und ein paar Sympathisanten) verlief mit den erst aufgebrachten, dann aber durchaus verständnisvollen PKW- und LKW-Fahrern sehr friedlich.

Aus der geplanten 4-tages-Tour, wurde letztendlich durch erneute, nächtliche Regenfälle eine nur 3-tages-Tour. Schon beim Überqueren der Flussmündung des Rio Claro gab es erhebliche, fast unüberwindbare Probleme beim Erreichen des Nachtlagers, der Sirena Ranger Station.

Bei allem Respekt und aller Hochachtung vor dem Grafiker des wunderschönen Cinco Colones Schein möchte ich doch auf insgesamt 4 Fehler hinweisen:
Die Kaffeepflanze wächst nicht an Küstengebieten, sondern erst bei erforderlichem Klima in einer Höhe von 300 bis 1200 Metern.
Bananenstauden werden meiner Beobachtung nach auf der Schulter oder meist mit nach unten gerichteter Früchte getragen.
Der von Westen kommende Wind lässt die Fahnen und den Qualm des auf dem Meer sich befindenden Dampfers ostwärts wehen. Unbeeindruckt dessen neigt sich eine Palme jedoch entgegengesetzt.
Abgesehen von der Kopfbedeckung handelt es sich bei der Bekleidung der Kaffeebohnen-Pflückerinnen um eher niederländische, denn costaricanische Trachten.

Tatsächlich ein erstes Mal Müde der Reiserei und der neu gewonnenen und zu verarbeitenden Eindrücke verweilte ich noch einige Tage in Puerto Jiménez bevor mich der nächste Bus in’s nächste Land brachte.